Technische Details zur POCKET DIAL
(The English translation is coming soon)

Speicherverwaltung

POCKET DIAL verfügt - wie auch Pocket Control und Pocket Fader - über insgesamt 128 Presets. Als Preset wird in diesem Zusammenhang ein Speicherplatz bezeichnet, in denen die Zuordungen der 16 Regler zu den verfügbaren MIDI-Befehlen festgelegt ist. Bei POCKET DIAL können 4 aufeinander folgende Presets mit den 4 Bank-Tasten an der Geräte-Oberseite schnell angewählt werden. Der DIP-Schalter an der Geräte-Rückseite legt die Nummer des Start-Presets fest.

Beispiel: Mit dem DIP-Schalter wird Preset-Nummer 42 eingestellt. Über die 4 Bank-Taster hat man nun Zugriff auf die Presets 42, 43, 44 und 45.

Die Speicherverwaltung ist nahezu identisch zu Pocket Control und Pocket Fader. Der Hauptunterschied besteht in den zusätzlichen 4 Bank-Tasten, die ein schnelles Umschalten zwischen 4 aufeinanderfolgenden Presets ermöglichen. Bei Pocket Dial macht diese Funktion Sinn, da man Zugriff auf 64 "virtuelle" Regler erhält (4 Bänke a. 16), die eine sprungfreie Änderung von 64 Parametern ermöglicht. Beim Umschalten auf eine andere Bank werden die vorhergehenden Datenwerte für die 16 Endlos-Regler als neue Startwerte geholt, so dass - ausgehend von diesen zuletzt gesendeten Werten - eine sprungfreie Änderung aller 64 Parameter möglich ist ! Bei Pocket Control oder Pocket Fader wäre dies nicht sinnvoll, da hier ja die absoluten Positionen der Dreh- bzw. Schieberegler die Werte bestimmen und somit bei einem Bankwechsel immer Sprünge in den gesendeten Datenwerten die Folge wären.

Sprungfreie Parameteränderungen

Auf Grund der bei POCKET DIAL verwendeten Endlos-Drehgeber (Encoder) kann eine sprungfreie Änderung von Parametern erfolgen, sofern einige Voraussetzungen erfüllt sind. Um eine sprungfreie Änderung von Parametern zu realisieren gibt es 2 grundsätzliche Möglichkeiten:

1. Pocket Dial sendet Increment/Decrement-Daten

In diesem Fall "kennt" Pocket Dial den absoluten Wert des betreffenden Parameters nicht, sondern sendet nur die Informationen Parameter erhöhen (abgekürzt inc) oder Parameter erniedrigen (abgekürzt dec). Leider gibt es (bisher) keinen MIDI-Befehl "erhöhe den Wert von MIDI-Controller XX" bzw. "erniedrige den Wert von MIDI-Controller XX". Es sind nur ein allgemeiner Data increment (Controller #96 dezimal, bzw. #60 hexadezimal) und Data decrement Befehl (Controller #97 dezimal, bzw. #61 hexadezimal) definiert, wobei das dritte Byte dieser beiden Befehle - soweit wir wissen - bisher unbenutzt ist (in der MIDI-Spezifikation wird über das dritte Byte keine Aussage getroffen). Jeder MIDI-Controller-Befehl besteht ja immer aus 3 Bytes. Bei Pocket Dial wollen wir hier Abhilfe schaffen und in dem dritten Byte die Controller-Nummer "verstecken", auf die sich der Inc/Dec-Befehl bezieht. Somit wäre es möglich gezielt den Wert eines MIDI-Controllers zu erhöhen oder zu erniedrigen. Wir hoffen, dass die Anbieter von Software-Synthesizern hier mitziehen und die Programme entsprechend anpassen. Wir sind mit einer Reihe der in Frage kommenden Firmen hier bereits in Kontakt und hoffen, dass hier bald ein neuer Standard geschaffen wird. Die beiden "neuen" MIDI-Befehle lauten:

wobei: n = MIDI-Kanal (0...F) und xx = Controller-Nummer (00...77H, der Bereich 78H...7FH ist für Channel Mode Messages reserviert). H bedeutet, dass alle Angaben hexadezimal sind.

2. Pocket Dial sendet absolute Daten

In diesem Fall sendet Pocket Dial absolute MIDI-Controller-Daten. Bei einem Klangwechsel des angesteuerten Gerätes (z.B. Software-Synthesizer) taucht das Problem auf, dass nun Parametersprünge die Folge sind.

Beispiel: Der Wert für die Filterfrequenz beim "alten" Sound war 95, der Filterwert für den "neuen" Sound ist 23. Dreht man nun an dem betreffenden Regler für die Filterfrequenz,  so springt der Wert von 23 auf 94 oder 96 (je nachdem ob der Regler nach links oder rechts gedreht wird).

Dieses Problem kann dadurch gelöst werden, dass das angesteuerte Gerät (z.B. der Software-Synthesizer) bei einem Klangwechsel die neuen Controller-Werte über MIDI-Out ausgibt. Pocket Dial empfängt diese Werte und verwendet sie als neue Startwerte, wodurch keine Sprünge mehr auftreten.

Beispiel: Der Wert für die Filterfrequenz beim "alten" Sound war 95, der Filterwert für den "neuen" Sound ist 23. Beim Soundwechsel gibt das angesteuerte Gerät den neuen Wert 23 über MIDI-Out aus und Pocket Dial verwendet diesen Wert als neuen Startwert für den betreffenden Regler. Dreht man nun an dem betreffenden Regler für die Filterfrequenz,  so springt der Wert von 23 auf 24 oder 22 (je nachdem ob der Regler nach links oder rechts gedreht wird), d.h. es tritt kein Sprung in dem betreffenden Parameter auf.

Voraussetzung für diese Art der Steuerung ist also, dass das angesteuerte Gerät bei einem Wechsel die neuen Controller-Startwerte über MIDI ausgibt. Pocket Dial empfängt diese Controller-Befehle über MIDI-In und vergleicht, ob für einen der 16 Regler die Controller-Nummer übereinstimmt. Ist dies der Fall, so wird der neue Controller-Datenwert für den betreffenden Regler von Pocket Dial übernommen. Pocket Dial und das zu steuernde Gerät müssen also in beide Richtung über MIDI miteinander verbunden werden: