Bedienungs- und Bauanleitung MIDI-CV-Interface MCV1 Hardware-Version 1 / Software-Version 3.0 MIDI-Kanal/Referenznote über Lerntaster einstellbar (kein EEPROM, d.h. nach dem Ausschalten gehen die Einstellungen verloren) Gate-Polarität, Kennlinie und Retrigger über 3-poligem DIP-Schalter einstellbar, abgesetzte CV/Gate-Buchsen (frei verdrahtet) nur ohne Gehäuse erhältlich Inhaltsverzeichnis Seite Inhalt 1 Inhaltsverzeichnis 2 Einleitung 3 Bedienungsanleitung MCV1 3 Stromversorgung 3 MIDI-Anschluss 4 Verbindung zum Analogsynthesizer 4 Einstellung von MIDI-Kanal und Referenzton 4 Einstellen der Gatepolarität 5 Einstellen der Spannungskennlinie (V/Oktave oder Hz/V) 5 Anwahl der Retrigger-Funktion 6 Checkliste für die Fehlersuche 7 Kurzbeschreibung der Software 8 Funktion der DIP-Schalter 9 Bauanleitung MCV1 9 Allgemeine Bausatz-Hinweise 10 Schaltungsbeschreibung 14 Schaltbild 15 Aufbau 17 Bestückungsplan 18 Bauteileliste 19 Test 20 Umbau für "switched trigger" (z.B. Moog-Synthesizer) 20 Umbau für höhere Gate-Spannung (z.B. Roland-Modulsystem) 21 Literaturhinweise MIDI-TO-CV-INTERFACE MCV1 (Version 3.0) Wer heute mit elektronischen Instrumenten (Synthesizer, Orgel, Expander, Sound-Sampler, Tastaturen, Drumbox, Effektgeräte, Mischpulte usw.) Musik machen will, kommt an MIDI nicht mehr vorbei. Ist man im Besitz eines eines älteren monophonen Synthesizers ohne MIDI-Interface, so steht man vor dem Problem, dass dieser nicht über MIDI angesteuert werden kann. Häufig möchte man das Instrument wegen seines guten Klanges - gerade die älteren analogen Synthesizer sind für ihren exzellenten Klang bekannt - auch weiterhin benutzen, kann es aber in das MIDI-System nicht integrieren, weil es nicht in der Lage ist, MIDI-Daten zu empfangen. Hier schafft MCV1 Abhilfe. MCV1 ist ein einstimmiges MIDI-to-CV-Interface, mit welchem ältere monophone Synthesizer über MIDI angesteuert werden können. MCV1 ist für alle Geräte geeignet, die nach der 1V/Oktave- (Moog, Roland, Oberheim, Formant, Voice-Card-System) oder der Hertz/Volt-Norm (Korg) arbeiten und einen Gate-Pegel von +5V benötigen. Gegen DM 10.- Aufpreis ist auch eine S-Trigger-Version (switched trigger oder Schalt- Trigger) erhältlich, die vorwiegend bei Moog-Geräten verwendet wurde. Die Verbindung zu MIDI erfolgt über eine Standard-MIDI-In-Buchse, die sich auf der Platine des MCV1 befindet. Über eine MIDI-Thru/Out-Buchse können weitere MIDI-Geräte angesteuert werden. Über Taster bzw. DIP-Schalter sind folgende Optionen wählbar: MIDI-Empfangskanal über Learn-Taster zusammen mit MIDI-Note-On-Befehl Gate-Polarität über DIP-Schalter (+5V oder 0V bei gedrückter Taste) Spannungskennlinie über DIP-Schalter (V/Okt. oder Hz/V) Retrigger über DIP-Schalter (Auslösen eines neuen Gates bei Legato-Spiel) MCV1 empfängt in der Software-Version 3.0 MIDI-Note-On und Note-Off Befehle und leitet hieraus die CV-Spannung und den Gate-Zustand ab, mit welchen der Synthesizer versorgt werden muss, um die den MIDI-Daten entsprechende Töne zu erzeugen. Der MIDI-Code für die Anschlagdynamik wird dabei nicht berücksichtigt. In der V/Oktave-Betriebsart werden auch Pitch-Bend-Daten bei der Erzeugung der CV-Steuerspannung berücksichtigt. Da nur ein Spannungsbereich von 0...+5V zur Verfügung steht, werden Pitch-Bend-Daten, die einer Spannung ausserhalb dieses Bereichs entsprechen, nicht berücksichtigt (dies tritt z.B. beim tiefsten Ton mit gleichzeitig negativen oder beim höchsten Ton mit positiven Pitch-Bend-Daten auf). Nach dem Einschalten hat MCV1 den MIDI-Code 36 als Referenzton und empfängt auf MIDI-Kanal 1. D.h. einem MIDI-Tonhöhen-Wert von 36 - dies ist das tiefe 'C' auf einer normalen 5-Oktaven-Tastatur - entspricht eine CV- Ausgangsspannung von 0V. Durch Betätigen des Learn-Tasters für MIDI-Kanal und Referenzton werden Kanal und Tonhöhe des nächsten empfangenen Note-On- Befehl als neue Werte für Empfangskanal und Referenzton übernommen. Die Stromversorgung von MCV1 erfolgt über ein externes Steckernetzteil. Dieses ist im Lieferumfang nicht enthalten und muss ggf. separat bestellt werden. Die benötigten 3 Spannungen werden auf der MCV1-Platine erzeugt. BEDIENUNGSANLEITUNG FERTIGMODUL MCV1 Falls Sie das MIDI-CV-Interface MCV1 als Fertigmodul von uns bezogen haben, so bitten wir Sie, die folgenden Hinweise bei der Benutzung zu beachten. Auch für den fertig aufgebauten und geprüften Bausatz gelten diese Bedienungshinweise. Bitte beachten Sie, dass wir nur im Orginalzustand befindliche Module innerhalb der 14-tägigen Rückgabefrist gegen Kaufpreiserstattung zurück- nehmen können. In irgendeiner Form veränderte Module (z.B. bereits eingebaute und wieder ausgebaute Module) können nicht zurückgenommen werden! Dies gilt auch für Garantiereparaturen innerhalb der 6-monatigen Garantiezeit. Normalerweise wird MCV1 mit allen anderen Geräte (MIDI-System, Synthesizer mit 1V/Oktave und Gate Steuereingängen) über Steckverbindungen (5-polige MIDI-Buchse, Klinkenbuchsen für CV und Gate) verbunden. Falls Sie das MCV1 in Ihr Gerät fest einbauen wollen, prüfen Sie unbedingt vor dem Einbau, ob Ihre Kenntnisse ausreichend sind und ob MCV1 für die MIDI-Nachrüstung Ihres Gerätes geeignet ist! 1. Stromversorgung: Die Stromversorgung des MCV1 erfolgt über ein externes Steckernetzteil (9- 12V/300 mA nicht stabilisiert). Dieses ist im Lieferumfang von MCV1 nicht enthalten und muss ggf. separat bestellt werden. MCV1 wird in Betrieb genommen, indem das Kabel des Steckernetzteils in die dafür vorgesehene Buchse am MCV1 eingesteckt wird und das Netzteil selbst in eine Netzsteckdose eingesteckt werden. Ein zusätzlicher Netzschalter ist nicht vorhanden. Bitte beachten Sie die Hinweise bezüglich der Polung des Netzteilsteckers. Eine falsche Polung kann zwar keinen Schaden anrichten, da das MCV1 mit einem Verpolungsschutz versehen ist, aber das Gerät arbeitet dann nicht. Das verwendete Netzteil muss in der Lage sein, mindestens 300 mA Strom bei 9V zu liefern. Beim Einstecken des Netzteils muss die Gate-Leuchtdiode für ca. 0.5 Sekunden aufleuchten und dann verlöschen. Falls dies nicht der Fall ist, stecken Sie das Netzteil aus und versuchen es ein zweites Mal. Falls die Leuchtdiode nicht kurz aufleuchtet, ist das Netzgerät nicht richtig gepolt, liefert nicht genügend Strom oder Spannung oder es ist defekt. Alle im folgenden beschriebenen Verbindungen müssen bei ausgeschaltetem MCV1 hergestellt werden. 2. MIDI-Anschluss Verbinden Sie die MIDI-In-Buchse (dies ist die 5-polige Buchse direkt neben der Netzteilbuchse) über ein geeignetes MIDI-Kabel mit dem MIDI- Ausgang Ihres MIDI-Steuergerätes (MIDI-Keyboard, Synthesizer o.ä.). An der mit "MIDI-Out" bezeichneten Buchse erscheint das MIDI-Eingangs- signal in unveränderter Form (MIDI-Thru-Funktion). Die Buchse wurde als MIDI-Out bezeichnet (obwohl sie MIDI-Thru-Funktion hat!), da die MCV1- Hardware prinzipiell in der Lage ist, die Daten auch in veränderter Form (z.B. gefiltert) auszugeben. An die MIDI-Out-Buchse können Sie weitere Geräte anschliessen (z.B. ein weiteres MCV1), die mit den gleichen MIDI-Daten wie das MCV1 angesteuert werden sollen. 3. Verbindung zum CV/Gate-Synthesizer Die Verbindung zum monophonen Synthesizer erfolgt über die beiden 6.3mm- Klinkenbuchsen "CV" und "Gate". An der CV-Buchse steht die Tonhöhen-Steuerspannung (V/Okt. oder Hz/V) zur Verfügung. An der Gate-Buchse steht die Gate-Spannung zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass über den Gate- oder Triggereingang Ihres Gerätes keinesfalls eine Spannung von über +5V auf das MCV1 gelangen darf. Dies kann MCV1 zerstören! Falls Ihr Synthesizer einen sogenannten "switched trigger"-Eingang besitzt, so müssen Sie eine Anpassung gemäss den Angaben am Ende der Anleitung vornehmen. Gegen DM 10.- Aufpreis liefern wir auch das auf "switched trigger" umgebaute MCV1-Modul. Die Gate-Leuchtdiode zeigt an, ob gerade ein Gate-Signal anliegt. Mit Ihr kann die einwandfreie Funktion des MCV1 (z.B. ob auf dem richtigen MIDI- Kanal empfangen wird) auch ohne angeschlossenen CV-Synthesizer überprüft werden. 4. Einstellung von MIDI-Kanal und Referenzton Die Einstellung von MIDI-Kanal und Referenzton für 0V Steuerspannung erfolgt mit dem Learn-Taster des MCV1 und einem Notenbefehl (d.h. Tastendruck) vom steuernden Keyboard. Nachdem Sie den Taster am MCV1 betätigt haben, blinkt die Gate-Leuchtdiode, um anzuzeigen, dass nun mit dem Steuerkeyboard MIDI-Kanal und Referenzton eingestellt werden können. Das MCV1 stellt sich auf den MIDI-Kanal des nächsten eingehenden MIDI- Note-On-Befehl ein. Die Tonhöhe des Notenbefehls stellt den neuen Referenzton für 0V Steuerspannung ein. Danach verlöscht die Leuchtdiode und der normale Betriebsmodus ist wieder angewählt. Der Referenzton ist die Tonhöhe, der eine Steuerspannung von 0V am CV- Ausgang entspricht. Empfangene Notenbefehle, die tiefer als dieser Referenzton sind, werden ignoriert, ebenso wie Notenbefehle, die mehr als 5 Oktaven über diesem Referenzton liegen. Bitte beachten Sie, dass im Falle eines 4-poligen DIP-Schalters der erste des Schalter (direkt neben dem IC TL061) immer auf "off" stehen muss. Andernfalls lassen sich MIDI-Kanal und Referenton nicht einstellen, da der DIP-Schalter den Learn-Taster kurzschliesst. Bei einem 3-poligen DIP- Schalter ist nichts zu beachten, da der 4. Schalter nicht vorhanden ist. 5. Einstellen der Gatepolarität Sie können zwischen positivem Gate (d.h. +5V bei gedrückter und 0V bei nicht gedrückter Keyboardtaste) und invertiertem Gate (d.h. 0V bei gedrückter und +5V bei nicht gedrückter Keyboardtaste) wählen. Die beiden Betriebsarten werden mit dem 2. DIP-Schalter umgeschaltet. Steht dieser DIP-Schalter auf "off", so ist positives Gate angewählt. Steht er auf "on", so ist invertiertes Gate angewählt. 6. Einstellen der Spannungskennlinie (V/Oktave oder Hz/V) Sie können zwischen zwei Arten der Spannungskennlinie wählen. Die meisten Synthesizer arbeiten mit der V/Oktave-Kennlinie, einige Geräte der Firma Korg mit der Hz/V-Kennlinie. Die beiden Betriebsarten werden mit dem 3. DIP-Schalter umgeschaltet. Steht dieser auf "off", so ist die V/Oktave-Kennlinie angewählt. Steht er auf "on", so ist die Hz/V-Kennlinie angewählt. Falls Sie nicht die für Ihr Gerät richtige Kennlinie angewählt haben, klingt das Gerät beim Spielen verstimmt. Auf Grund der nichtlinearen Kennlinie im Hz/V-Modus können keine Pitch- Bend-Daten berücksichtigt werden. Nur in der V/Oktave-Betriebsart werden Pitch-Bend-Daten in die Berechnung der CV-Spannung einbezogen. 7. Anwahl der Retrigger-Funktion Sie können zwischen zwei Arten der Gatefunktion wählen. Normalerweise wird beim Legatospiel auf herkömmlichen Analogsynthesizern kein neues Gate ausgelöst, d.h. die Hüllkurvengeneratoren (ADSR) werden nicht neu gestartet. Sie haben jedoch beim MCV1 die Möglichkeit zwischen dieser normalen Gate-Betriebsart und einer Retrigger-Betriebsart zu wählen. Ist Retrigger angewählt, so wird auch beim Legatospiel bei jedem neuen Ton ein neues Gate ausgelöst, d.h. die Hüllkurven werden auch bei Legato-Spiel bei jedem Ton neu gestartet. Die beiden Betriebsarten werden mit dem 4. DIP-Schalter umgeschaltet. Steht dieser DIP-Schalter auf "off", so ist die normale Betriebsart angewählt. Steht er auf "on", so ist die Retrigger-Betriebsart angewählt. 8. Checkliste für die Fehlersuche Falls Ihr MCV1 nicht auf Anhieb korrekt arbeitet, so überprüfen Sie bitte nochmals folgende Punkte: 1. Ist die Stromversorgung in Ordnung (LED muss beim Einschalten kurz aufleuchten und dann verlöschen)? Eventuell Steckernetzteil überprüfen! 2. Sind die Verbindungen zum MIDI-Sender und zum Synthesizer in Ordnung? Auch die Masseverbindung zum Synthesizer muss hergestellt werden (über mindestens einen der Masseanschlüsse der Klinkenbuchsen)! 3. Ist der richtige MIDI-Kanal am MCV1 angewählt? Leuchtet die Gate-LED auf, wenn das steuernde MIDI-Gerät Daten auf dem eingestellten MIDI-Kanal sendet? Sendet der MIDI-Sender auf dem richtigen Kanal? Überprüfen Sie sicherheitshalber auch das verwendete MIDI-Kabel und die einwandfreie Funktion des MIDI-Senders. 4. Liegen die gesendeten Tonhöhen im richtigen Bereich (normalerweise MIDI-Tonhöhe 36 bis 97, d.h. 5 Oktaven Umfang beginnend beim tiefen C auf einer 5-Oktaven-Tastatur), sofern kein anderer Referenzpunkt eingestellt wurde. 5. Leuchtet die Gate-Leuchtdiode richtig auf, aber das nachgerüstete Gerät spielt nicht mit, so liegt mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Verkabelungs- fehler zwischen MCV1 und dem CV-Synthesizer vor. Achten Sie darauf, ob Sie die richtige Gate-Spannungs-Version für Ihr Gerät (0 oder +5V für aktives Gate) eingestellt haben oder ob die "switched trigger"-Version erforderlich ist. 6. Falls die Spreizung ("scale") nicht genau mit Ihrem Synthesizer übereinstimmt (erkennbar an zunehmender Verstimmung, je weiter man sich vom Referenzpunkt wegbewegt), so kann dies zunächst an der falsch gewählten Spannungskennlinie liegen. Nachdem Sie sich vergewissert haben, dass Sie die richtige Kennlinie gewählt haben und dennoch bei grossen Tonintervallen eine leichte Verstimmung zu hören ist, so liegt das daran, dass Ihr Synthesizer nicht mehr exakt justiert ist. Sie können die verbleibenden Ungenauigkeiten mit dem Wendeltrimmpotentiometer korrigieren. Bei Fertiggeräten justieren wir die Spreizung auf genau 1.00V/Oktave ein. Ein Fehler am MCV1-Modul ist sehr unwahrscheinlich, da vor dem Versand alle Fertigmodule 100% geprüft werden. Falls die oben angegebene Check- liste dennoch auf einen Fehler des MCV1 schliessen lässt, so senden Sie bitte das Modul zur Überprüfung an uns ein. 9. Kurzbeschreibung der Software MCV1 arbeitet mit der sog. "high-note-priority", d.h. bei mehreren gleichzeitig gedrückten Keyboard-Tasten wird eine Steuerspannung erzeugt, die der höchsten gedrückten Keyboard-Taste entspricht. Dies ist das Verhalten, das auch die meisten einstimmigen Analogsynthesizer haben. Trifft am MCV1 ein Note-On-Befehl ein, so wird geprüft, ob der Befehl auf dem am MCV1 eingestellten MIDI-Kanal gesendet wurde und ob die Tonhöhe zwischen der Referenztonhöhe (normalerweise MIDI-Code 36) und der oberen Grenze der Tonhöhe (= Referenztonhöhe + 5 Oktaven) liegt. Ausserdem wird geprüft, ob nicht bereits eine höhere Taste gedrückt war. Sind alle Forderungen erfüllt, so wird am CV-Ausgang eine Steuerspannung erzeugt, die der empfangenen Tonhöhe entspricht, der Gate-Ausgang wird aktiviert (+5V oder 0V oder switch trigger je nach Version) und die Gate-Leuchtdiode leuchtet auf. Andernfalls wird der Befehl ignoriert. Trifft am MCV1 ein Note-Off-Befehl (oder Note-On mit Velocity 0) ein, so wird überprüft, ob dies dem zuletzt empfangenen und vom MCV1 umgesetzten Note-On-Befehl entspricht und ob eventuell noch andere Keyboard-Tasten gedrückt sind. Sind keine weiteren Tasten gedrückt, so wird der Gate- Ausgang deaktiviert und die Gate-LED verlöscht. Die letzte Steuerspannung bleibt erhalten (wichtig für lange Release-Zeiten). Sind noch eine oder mehrere Keyboardtasten gedrückt, so wird eine Steuerspannung erzeugt, die der nächsthöheren Taste entspricht. Dieses Verhalten findet sich auch bei den meisten einstimmigen Analogsynthesizern ("high note priority"). Trifft am MCV1 ein gültiger Note-On-Befehl ein, obwohl bereits zuvor ein gültiger Note-On-Befehl ohne nachfolgenden Note-Off-Befehl empfangen wurde (d.h. der Gate-Ausgang ist bereits gesetzt), so wird die der neuen Tonhöhe entsprechende Steuerspannung am CV-Ausgang erzeugt, sofern die neue Tonhöhe über der alten liegt. Andernfalls bleibt die alte Steuer- spannung erhalten. Je nachdem ob der Retrigger-Modus angewählt ist oder nicht, wird das Gate-Signal nochmals ausgelöst oder nicht. Sofern die V/Oktave-Betriebart angewählt ist, werden auch Pitch-Bend-Daten in die Erzeugung der CV-Spannung mit einbezogen. Funktion der DIP-Schalter BAUANLEITUNG MIDI-TO-GATE-INTERFACE MCV1 Allgemeine Hinweise zu unseren Bausätzen Unsere Bausätze setzen Elektronik-Kenntnisse voraus. Als Bausatzkunde sollten Sie alle elektronischen Bauteile und deren Funktion kennen, Erfahrung bei Bestücken und Löten von Platinen besitzen und mit Messgeräten (Multimeter, Oszilloskop) umgehen können. Für Laien oder Elektronik- Anfänger sind unsere Bausätze nicht geeignet! Bitte prüfen Sie unbedingt vor dem Zusammenbau an Hand der Bauanleitung, ob Ihre Kenntnisse für den Aufbau und Test des Bausatzes ausreichend sind. Wir bieten aus diesem Grund alle unsere Bausätze auch als Fertiggeräte, bzw. Fertigmodule mit 6 Monaten Garantieanspruch und 14 Tagen Rückgabe- recht an. Bei Bausätzen können wir aus verständlichen Gründen keine Garantie gewähren. Wollen Sie das Bausatzrisiko völlig ausschliessen, so raten wir Ihnen zum Erwerb des Fertigmoduls. Falls Sie vor dem Aufbau des Bausatzes feststellen, dass Ihre Kenntnisse hierzu nicht ausreichend sind, so können Sie den ungeöffneten Bausatz zurücksenden und gegen Aufzahlung des Differenzpreises das Fertigmodul erwerben oder den Bausatz gegen Rückerstattung des Kaufpreises (ohne Versandkosten) innerhalb 14 Tagen zurückgeben. Dies gilt nicht mehr für bereits geöffnete, teilweise oder ganz aufgebaute Bausätze. Aus unserer Erfahrung kommt häufig die Reparatur eines fehler- haft aufgebauten Bausatzes auf Grund der zur Reparatur benötigten Arbeits- zeit teurer als der Differenzpreis zwischen Bausatz und Fertiggerät! Überlegen Sie also bitte bevor Sie den Aufbau beginnen, ob nicht eventuell das Fertiggerät für Sie geeigneter wäre. Beachten Sie bitte unbedingt die in der Anleitung angegebenen Aufbau- hinweise. Falls in einem Bausatz ein defektes Bauteil enthalten ist, welches nicht durch Ihre Schuld zerstört wurde oder von Anfang an defekt war, leisten wir natürlich kostenlosen Ersatz. Bei Halbleitern ist dies - wie allgemein üblich - leider nicht möglich. In Bagatellfällen sind wir jedoch grosszügig und werden Sie wegen eines defekten Bauteils nicht nochmals zur Kasse bitten. Alle unsere Bausätze sind sorgfältig geprüft und funktionieren bei korrektem und sorgfältigem Aufbau auf Anhieb. Falls Sie bei einem Bausatz trotz Ihrer Elektronik-Kenntnisse einmal nicht mehr weiter kommen, steht Ihnen unser Reparaturservice gegen Erstattung von Arbeitszeit und Ersatzteilen zur Verfügung. Wir hoffen, dass der Bausatz Ihren Wünschen entspricht und auf Anhieb funktioniert. Für Anregungen und konstruktive Kritik sind wir jederzeit dankbar. Schaltungsbeschreibung Falls Sie die Schaltungsdetails nicht interessieren, so können Sie gleich bei Aufbau und Test weiterlesen. MIDI ist eine genormte Schnittstelle für Musikinstrumente und Zubehör, ganz ähnlich der RS232-Schnittstelle im Computerbereich. Über die MIDI- Schnittstelle werden alle zum Spiel benötigten Informationen in serieller Form (31,25 kBaud, 1 Startbit, 8 Datenbits, ein Stopbit) übertragen. Hierzu gehören u.a. die Informationen Tonhöhe und Länge der an einer Tastatur (Keyboard) gedrückten Tasten mit Anschlagsdynamik und eventuell Tastendruck bei bereits gedrückter Taste (note on, note off, velocity, after touch) Werte eventuell vorhandener zusätzlicher Spielhilfen (Sustain-Pedal, Modulationsrad, Pitch-Bender, Laustärkeregler etc.) Programm-Nummer (zum synchronen Umschalten der Programme verschiedener Geräte, auch Effektgeräte, Mischpulte und Lichtsteuerungen) Real-Time-Daten (Taktinformationen zur Synchronisation von Sequenzern, elektronischen Schlagzeugen usw. (MIDI-Clock, start, stop, song position pointer etc.) sowie einer Reihe weiterer Informationen (active sensing, all notes off, system exclusive, breath controller etc.) die teil- weise nicht genormt und von Hersteller zu Hersteller unter- schiedlich sind. MIDI kennt 16 Kanäle, jeder Sender oder Empfänger kann auf einem oder mehreren MIDI-Kanälen diese Daten senden oder empfangen. Ein detailliertes Eingehen auf die MIDI-Norm soll jedoch nicht Aufgabe dieser Anleitung sein. Falls Sie sich hier weiter informieren möchten, so sind entsprechende Literaturhinweise am Ende der Anleitung angegeben. MCV1 verarbeitet von allen MIDI-Informationen nur die Note-On- und Off- Befehle und setzt sie in entsprechende CV-Spannungen, bzw. Gatezustände um (siehe Kurzbeschreibung der Software in der Bedienungsanleitung). Bisher scheiterte ein Nachbau von MIDI-fähigen Geräten und Nachrüstungen im Hobbybereich an dem beträchtlichen Aufwand (Computersystem mit CPU, RAM, ROM, serieller Schnittstelle und benötigter Software), der hierfür nötig ist. Seit dem Erscheinen preiswerter Microcontroller (z.B. SAB8031, SAB80535) und MIDI-Spezial-ICs (z.B. E510) hat sich hier einiges geändert. Bevor auf die Schaltung des MCV1 im Detail eingegangen wird soll hier hier das Prinzip kurz beschrieben werden. Über den in der MIDI-Norm obligatorischen Optokoppler (CNY17 II, IC6) gelangt das MIDI-Signal auf den seriellen Eingang (P3.0) des Micro- controllers (SAB8031/51, IC1). Das Programm (im EPROM 2764 gespeichert, IC2) reagiert auf Note-On und Note-Off-Befehle auf dem eingestellten MIDI- Kanal. Es errechnet aus den MIDI-Informationen die entsprechende Analog- spannung (zunächst in digitaler Form) und den Gatezustand. Die Spannung wird in digitaler Form auf dem 8-Bit-Port 1 (P1) ausgegeben, welcher mit den Digitaleingängen des 8-Bit-Digital-Analog-Wandlers ZN426 (IC4) ver- bunden ist. An dessen Analogausgang erscheint eine Spannung, die proportional zu dem an dem Port P1 anliegenden Digitalwert ist. Über einen Operationsverstärker (TL061, IC5) mit einstellbarer Verstärkung (mit dem Potentiometer P1 veränderbar) wird die Spreizung ("scale") der CV-Spannung eingestellt (bitte verwechseln Sie nicht den Microprozessor-Port P1 mit dem Bauteil Potentiometer P1). Der Gate-Zustand wird gleichzeitig auf den Portleitungen P3.6 (Gate- Ausgang) und P3.7 (Gate-Zustands-Anzeige über Leuchtdiode) ausgegeben. Je nach eingestelltem Modus (siehe Bedienungsanleitung) ist der Gate-Ausgang P3.6 high-aktiv (d.h. +5V bei gedrückter Taste) oder low-aktiv (d.h. 0V bei gedrückter Taste). Die Schaltung soll nun noch etwas genauer erläutert werden. Das Herzstück des MSC1 ist der Microcontroller SAB8031/51 (siehe Schalt- bild). Dieser enthält im wesentlichen folgende Komponenten: 8 Bit-Mikroprozessor 128 Byte RAM 4 Ports zu je 8 Bit (P0.0...P3.7) serielle Schnittstelle mit programmierbarer Baudrate 2 16-Bit-Zähler/Zeitgeber SAB 8031 und 8051 unterscheiden sich dadurch, dass der 8051 ein masken- programmiertes 4k-Byte-ROM besitzt, der 8031 ist ROM-los. Falls ein 8051 verwendet wird, so wird das interne ROM über den Anschluss "EA" (Pin 31) abgeschaltet, sofern das Programm in einem externen EPROM gespeichert ist. Eine ausführliche Beschreibung des Bausteins 8031/8051 würde den Rahmen dieser Bauanleitung sprengen. Hier verweisen wir bei Interesse auf entsprechende Literatur (z.B. Siemens Datenbuch zum SAB 8051/31, oder Otmar Feger/Die 8051 Mikrocontroller-Familie, Verlag Markt&Technik, ISBN 3-89090-360-6 oder Klaus-Peter Köhn, Die Familie 8051, Franzis-Verlag, ISBN 3-7723-9771-9). Nur die zum Schaltungsverständnis notwendigen Eigenschaften des 8051 sollen hier erwähnt werden. Da der 8051 keine separaten Anschlüsse für Adress- und Datenbus besitzt, werden hierfür die Ports 0 und 2 verwendet. Port 0 arbeitet hierbei gemultiplexter Daten- und Adressbus für die 8 niederwertigen Bits. Über Port 2 werden die höherwertigen Adressen ausgegeben. Das 8-fach Latch 74HC573 (funktionsgleich zu dem bekannteren 74LS373, jedoch mit anderer Pin-Belegung) übernimmt bei der fallenden Flanke des ALE-Signals (Adress Latch Enable) die 8 niederwertigen Adressen vom Port 0. Die höherwertigen Adressen liefern P2.0...P2.4. Geht ALE wieder auf "high", so arbeitet P0 als Datenbus. Das Programm steckt in IC 2 (EPROM 2764). Ohne ein entsprechend program- miertes EPROM tut sich in der Hardware überhaupt nichts. Im der EPROM- Software steckt ein entscheidender Teil der Entwicklungsarbeit des MCV1. Falls Sie geeignete Entwicklungswerkzeuge (Assembler, EPROM-Brenner, EPROM-Simulator, Emulator etc.) und natürlich entsprechende Programmier- Kenntnisse besitzen, so können Sie MCV1 selbst für Ihre Anwendung programmieren. Durch den universellen Aufbau ist MCV1 für sehr viele Aufgaben im MIDI-Bereich einsetzbar. Der 8051/31 besitzt eine komplette serielle Schnittstelle (Ein- und Ausgang), wie sie für MIDI benötigt wird. Durch Verwendung eines 12MHz- Taktes lässt sich der interne Baudratengenerator softwaremässig auf die für MIDI benötigten 31.25 kHz einstellen. Der Eingang der seriellen Schnitt- stelle ist P3.0 (RxD), der Ausgang P3.1 (TxD). Die MIDI-Eingangsschaltung ist rund um den Optokoppler IC6 (CNY17 II) aufgebaut. Der Eingangswiderstand R3 begrenzt den Leuchtdiodenstrom, die Diode D2 schützt die LED im Optokoppler vor negativen Eingangsspannungen. Der Ausgang des Optokopplers (Open Collector) ist mit dem seriellen Eingang P3.0 und über einen Pull-Up-Widerstand (R2) mit +5V verbunden. Die MIDI-Out-Buchse wird über die obligatorischen 220-Ohm-Widerstände (R4, R5) an P3.1 und +5V angeschlossen. Q1, C1 und C2 sind die 8051-Standardbeschaltung des Taktoszillators gemäss Herstellerangaben. R1 und C3 erzeugen das Reset-Signal beim Einschalten. Der EA-Pin wird an Masse gelegt, um bei Verwendung eines 8051 das interne ROM abzuschalten (bei EA = 1 würde beim 8051 das interne maskenprogram- mierte ROM verwendet). Beim 8031 ist der EA-Anschluss ohne Bedeutung, er besitzt kein internes ROM. Die Portanschlüsse P1.0...P1.7 sind mit den Digitaleingängen des Digital- Analog-Konverters (DAC) ZN426 (IC4) verbunden. An seinem Analog-Ausgang erscheint eine Spannung, welche proportional zum Digitalwert (P1.0...P1.7) und der Referenzspannung am Referenzeingang (RIN) ist. Der ZN426 stellt eine hochkonstante, temperaturstabile Referenzspannung von +2,5V an seinem Referenzausgang (ROUT) zur Verfügung, welcher gemäss Herstellerangaben mit R6 und C3 beschaltet und mit dem Referenzeingang verbunden wird. Da der Analogspannungsbereich des ZN426 nur von 0...+2.5 reicht und zudem nicht einstellbar ist, wird die Ausgangsspannung des DAC mit dem Operationsverstärker IC5 verstärkt. Die Verstärkung des als Elektro- meterverstärker geschalteten TL061 ist mit dem Trimmpotentiometer P1 einstellbar, um den gewünschten Spannungsbereich 0...+5V (entsprechend 5 Oktaven Tonumfang) zu erhalten. P1 ist als 25-Gang-Wendeltrimmpotentio- meter ausgeführt, um eine exakte Justierung der Spreizung ("scale") der CV-Spannung zu ermöglichen. Über die Port-Anschlüsse P3.2...P3.5 werden die Schalter S1.1...S1.4, bzw. der Taster T1 abgefragt. Da die Port-Eingänge des 8051 intern über Widerstände mit +5V verbunden sind, erübrigen sich Pull-Up-Widerstände an den Porteingängen. Ist der betreffenden Schalter offen, so liegt "1" (="high") an, andernfalls "0" (="low"). S1.1...S1.4 und T1 dienen zur Einstellung verschiedener Betriebsarten (siehe Bedienungsanleitung). Bitte beachten Sie, dass S1.1 immer offen sein muss ("off"), da andernfalls der Taster T1 immer kurzgeschlossen würde. Ein 4-poliger DIP-Schalter wurde deshalb gewählt, weil 3-polige DIP-Schalter schwer erhältlich sind. Der erste DIP-Schalter wird eigentlich nicht benötigt, da hier der Taster T1 parallel angeschlossen ist. Der Port-Anschluss P3.6 liefert das Gate-Signal. Um im "1"-Zustand ausreichend Spannung zu liefern, ist er zusätzlich über den Pull-Up- Widerstand R7 mit +5V verbunden. Der Port-Anschluss P3.7 dient zur Ansteuerung der Gate-Anzeige in Form der Leuchtdiode D5. Diese wird über den Vorwiderstand R9 angesteuert und ist an der anderen Seite mit +5V verbunden. Diese Art der Ansteuerung ist wegen des erforderlichen LED-Stroms günstiger, da die 8051-Portleitungen im "0"-Zustand mehr Strom ziehen können als im "1"-Zustand. Die LED leuchtet auf, wenn der Portanschluss P3.7 auf "0" liegt, bei "1" bleibt die LED dunkel. Die +5V-Versorgung für den gesamten Digitalteil der Schaltung wird aus der nicht stabilisierten Netzteilspannung von ca. 9...12V, welche an Bu3 anliegt, über die Schutzdiode D1 und den integrierten Spannungsregler 7805 (IC7) erzeugt. MCV1 benötigt neben den +5V für den digitalen Schaltungsbereich (einschliesslich DAC ZN426, IC4) auch noch eine negative und eine höhere positive Spannung für die Versorgung des Operationsverstärkers TL061 (IC5). Würde der TL061 nur mit 0/+5V versorgt, so könnte er an seinem Ausgang nur eine Spannung im Bereich von ca. +1...+4V liefern, da die Ausgangsspannungen immer typ. 1V unter/über den positiven/negativen Versorgungsspannungen liegen. Er muss also mindestens mit -1V/+6V versorgt werden. Um hier ein wenig Reserve zu haben, wird er jedoch mit ca. -3V/+7.5V versorgt. Die +7.5V werden aus direkt der Netzteilspannung vor dem 5V-Spannungs- regler IC7 über den Vorwiderstand R8 und die 7.5V-Zenerdiode D6 erzeugt. C7 dient als Siebelko für die +7.5V-Versorgung. Das Netzteil muss im belasteten Zustand mindestens noch +9V liefern, damit die +7.5V-Versorgung gewährleistet ist. Die negative Hilfsspannung wird über einen Schaltungstrick aus dem ALE- Signal des Microprozessors gewonnen. Das ALE-Signal ist ein ständig erscheinendes Rechtecksignal, da es die Übernahme der niederwertigen Adressen in das Latch IC2 steuert. Über eine negative Spannungs-Verdop- plerschaltung aus C5, D3, D4 und C6 wird aus dem ALE-Signal eine Spannung von ca. -5V im unbelasteten Zustand erzeugt. Durch Belastung mit dem TL061 (bzw. TLC271) sinkt diese eine wenig ab und wird mit der Zenerdiode D7 auf ca. 3V stabilisiert. Diese Spannung ist sehr wenig belastbar und reicht gerade für die negative Versorgung des TL061 (typ. 0.5 mA Versorgungs- strom) aus. Aus diesem Grund darf der TL061 (bzw. TLC271) auch nicht gegen einen Vergleichstypen mit höheren Versorgungsstrom (uA741, TL081, TL071 etc.) ausgetauscht werden, da dann die negative Versorgungsspannung zusammenbricht! Schaltbild MCV1 Aufbau Die MCV1-Elektronik wird auf einer einseitigen Platine untergebracht. Durch ein ausgefeiltes Computer-Layout sind nur 2 Drahtbrücken (-U und Gate, siehe Bestückungsplan) erforderlich, sowie 2 weitere Leitungen (J1 und J2 für CV und Gate), wenn die Klinkenbuchsen für CV und Gate verwendet werden. Wenn Sie die Schaltung an Hand des Bestückungsplans und der Bauteileliste aufbauen, so dürften eigentlich keine Schwierigkeiten auftauchen, wenn Sie die folgenden Hinweise beachten: Verwenden Sie einen Lötkolben geringer Leistung mit einer feinen Lötspitze (kein 100-Watt-Lötprügel!) Verwenden Sie nur dünnes Elektronik-Lötzinn (max. 1mm Durchmesser) und keinerlei Zusätze (wie etwa Lötfett, Löthonig etc.) Überprüfen Sie vor dem Bestücken die Platine auf etwaige Fehler (Leiterbahnunterbrechungen, Kurzschlüsse). Es kommt leider immer wieder vor, dass beim Platinenhersteller Fehler passieren, die in dessen End- kontrolle übersehen werden. Aus Kostengründen sind die Platinen nicht elektronisch geprüft (sonst könnten wir unsere günstigen Preise nicht mehr halten). Fehlerhafte, unbestückte Platinen werden kostenlos umgetauscht. Verwenden Sie für die integrierten Schaltungen unbedingt Fassungen, die ICs bitte niemals direkt einlöten (ausgenommen der Spannungsregler IC5). Beachten Sie die Behandlungsvorschriften für CMOS-Bauteile, dies sind alle ICs des MCV1, bis auf den TL061 und den Spannungsregler. Prüfen Sie vor dem Einlöten Tantalkondensatoren auf eventuelle Kurz- schlüsse mit dem Ohmmeter oder Durchgangsprüfer (aus unserer Erfahrung hat etwa jeder 500. Tantal-Kondensator einen Kurzschluss). Vergessen Sie kein Bauteil und keine Lötstelle. Erzeugen Sie beim Löten keine Kurzschlüsse zwischen Leiterbahnen und/oder Lötpunkten (aus unserer Erfahrung ist dies mit Abstand der häufigste Fehler bei den uns zur Reparatur eingesandten Baugruppen). Erzeugen Sie keine kalte Lötstelle. Löten Sie bis das Zinn den Lötpunkt ganz ausfüllt. Achten Sie auf das seitenrichtige Einlöten bzw. Einstecken (ICs) gepolter Bauteile (Dioden, Leuchtdioden, gepolte Kondensatoren, ICs, etc.) Gehen Sie beim Aufbau am besten nach der Höhe der Bauteile vor: Drahtbrücken - Widerstände und Dioden - IC-Fassungen - DIP-Schalter - Trimmpotentiometer - Kondensatoren - Stiftleisten - Leuchtdioden - Quarz - Print-Buchsen - Spannungsregler mit Kühlkörper Stecken Sie die ICs erst nach dem Aufbau in die vorgesehenen Fassungen, nachdem Sie zuvor die korrekten Spannungsversorgungen zunächst ohne eingesteckte ICs überprüft haben. Gehen Sie vor, wie im Abschnitt 'Test' beschrieben. Achten Sie unbedingt auf das seitenrichtige Einstecken der ICs! Ein seitenverkehrt eingestecktes IC wird mit grosser Wahrscheinlich- keit beim Einschalten zerstört! Der Taster T1 wird parallel zum ersten DIP-Schalter (S1.1) mit einem 2- poligen Kabel angeschlossen. Der DIP-Schalter S1.1 muss grundsätzlich auf "off" gestellt werden. Werden die Klinkenbuchsen BU4 und BU5 verwendet, so müssen zwischen den zwei 3-poligen Anschlussfeldern ST1 und ST2 zwei Leitungen (J1 und J2 für CV und Gate) gezogen werden, die das CV- und Gate-Signal von ST1 zu den Klinkenbuchsen führen. Über ST2 befinden sich noch weitere Lötpunkte, die die Verwendung eines Stereo-Klinken-Steckers für beide Signale (Gate und CV) ermöglichen, indem Gate und CV auf die beiden Anschlüsse einer der beiden Stereo-Klinkenbuchsen geführt wird. Werden die Klinkenbuchsen nicht benötigt, so entfallen diese beiden Leitungen. CV und Gate werden dann (zusammen mit Masse) direkt an ST1 abgenommen. Die Leuchtdiode D5 (D5') kann (alternativ) an 2 Stellen vorgesehen werden. D5 wird direkt neben R9 eingebaut, wenn die Klinkenbuchsen BU4 und BU5 nicht benötigt und CV/Gate direkt an ST1 abgenommen werden. D5' wird zwischen den beiden Klinkenbuchsen eingelötet, wenn diese für die Entnahme von CV und Gate vorgesehen werden. Die Beinchen der LED werden dann um 90° abgebogen, so dass zwischen den beiden Klinkenbuchsen die optische Gate- Anzeige gut von aussen zu erkennen ist. Werden die Klinkenbuchsen nicht benötigt, so kann der hintere Teil der Platine abgesägt werden, so dass die Platine bei direktem Einbau nochmals kleiner wird. Die MCV1-Platine kann beim Einbau in das nachzurüstende Gerät oder in ein eigenes kleines Gehäuse an geeigneter Stelle mit 4 Abstandbolzen montiert werden. Auf der Platine sind hierfür geeignete Bohrungen vorgesehen. Bestückungsplan MCV1 Bauteileliste MCV1 R1 Kohleschicht-Widerstand 10k, 5% R2 Kohleschicht-Widerstand 2k2, 5% R3, R4, R5 Kohleschicht-Widerstand 220 Ohm, 5% R6, R8, R9 Kohleschicht-Widerstand 390 Ohm, 5% R7 Kohleschicht-Widerstand 1k, 5% P1 Wendeltrimmpotentiometer 25-Gang, 5...25k C1, C2 Kondensator 22pF, keramisch, Raster 2.5mm C3 Tantalelko 6.8...10uF/16V, Raster 2.5mm C4 Kondensator 10...100nF, keramisch, Raster 2.5mm C5, C6 Elko, 100...470uF/10V, stehend, Raster 2.5mm C7, C8 Tantalelko 1.5...6.8uF/16V, Raster 2.5mm C9, Ce (4x) Tantalelko 1.5...6.8uF/16V, Raster 2.5/5mm oder Kondensator 10...100nF, keramisch, Raster 2.5/5mm X1 Quarz 12MHz D1 (*) Diode 1N4001...4007 D2, D3, D4 Diode 1N4148 D5 (D5') Leuchtdiode 3 oder 5mm Durchmesser D6 (*) Zener-Diode 7.5V (ZPD7V5) D7 Zener-Diode 3V (ZPD3V0) IC1 Single-Chip-Computer SAB8031 oder SAB8051 IC2 EPROM 2764, Programmversion MCV1 IC3 74HC573, 74HCT573 IC4 ZN426E-8 IC5 TL061, TLC271 (CMOS!) IC6 Optokoppler CNY17/II IC7 (*) 5V-Spannungsregler 7805 mit Kühlkörper und Montagesatz S1.1...S1.4 DIP-Schalter 4-polig T1 Taster 1 x Ein BU1, BU2 (*) 5-polige DIN-Buchse, Printversion BU3 (*) Kleinspannungsbuchse, Printversion BU4, BU5 (*) 6.3mm (Stereo-)Klinkenbuchse, Printversion ST1,ST2 3-polige Stiftleiste 1-reihig, Raster 2.54mm 1 IC-Fassung 40-polig 1 IC-Fassung 28-polig 1 IC-Fassung 20-polig 1 IC-Fassung 14-polig 2 IC-Fassung 8-polig 1 Platine MCV1 1 Steckernetzteil 9...12V unstabilisiert / 300 mA (nicht im Lieferumfang von MCV1 enthalten, muss ggf. separat bestellt werden) Die mit einem Stern (*) markierten Bauteile sind in der Einbauversion des Bausatzes nicht enthalten. Test Wenn Sie alle Hinweise im vorhergehenden Abschnitt beachtet haben, so müsste die Schaltung eigentlich auf Anhieb funktionieren. Schliessen Sie zum Test das externe Stecknetzteil an und überprüfen Sie (noch ohne eingesteckte ICs!), ob die +5V (mit max. 5% Toleranz) und die +7.5V (10% Toleranz) anliegen. Falls nicht, so kann ein Kurzschluss oder ein falsch gepolter oder defekter Entkopplungskondensator die Ursache sein. Auch bei falsch gepoltem Netzteil liegen die Versorgungsspannungen nicht korrekt an. Die -3V können noch nicht anliegen, da hierzu der SAB8051 erforderlich ist, der das ALE-Signal liefert. Setzen Sie nun die ICs seitenrichtig bei abgeschalteter Versorgung in die Fassungen. Schliessen Sie das Netzteil wieder an und überprüfen Sie die - 3V-Versorgung (20% Toleranz erlaubt). Beim Einstecken des Netzteils muss die Gate-LED kurz aufleuchten, andern- falls liegt ein Fehler vor (z.B. LED seitenverkehrt, Kurzschluss, Bauteil defekt). Bisweilen erfolgt auch der Reset des Microcontrollers nicht einwandfrei, man muss dann das Netzteil aus- und wieder einstecken. Stellen Sie ggf. den gewünschten MIDI-Kanal ein (siehe Bedienungsan- leitung) und verbinden Sie die MIDI-In-Buchse des MCV1 mit einem geeig- neten MIDI-Sender. Wenn nun der MIDI-Sender auf dem von Ihnen am MCV1 eingestellten Kanal sendet, so muss die Kontroll-Leuchtdiode D5 (bzw. D5') immer dann aufleuchten, wenn ein Note-On-Befehl das Gate-Signal aktiviert. Der korrespondierende Note-Off-Befehl (d.h. Loslassen der Taste) muss die LED zum erlöschen bringen, da das Gate-Signal deaktiviert wird. Ist dies der Fall, so kann nun die CV-Spannung justiert werden. Hierzu wählt man die V/Oktave-Kennlinie (siehe Bedienungsanleitung) und drückt auf dem Steuerkeyboard zunächst die Referenz-Taste (nach dem Einschalten ist dies das C mit dem MIDI-Code 36). Die CV-Spannung sollte dann möglichst genau 0 V betragen. Weicht die Spannung hiervon ab (z.B. 0.03 V), so notiert man diesen Wert. Nun drückt man eine Taste 4 oder 5 Oktaven höher und justiert CV mit P1 möglichst genau auf 4.00 V (bzw. 5.00 V wenn nur eine 5-Oktaven-Tastatur zur Verfügung steht) zuzüglich der eventuell zuvor notierten Abweichung (z.B. 5.03 V). Entscheidend ist, dass die Differenz möglichst genau 4.00 V (bzw. 5.00 V bei 5 Oktaven) ist! Nach dieser Justierung ist das MCV1 betriebsbereit. Lesen Sie nun bitte bei der Bedienungsanleitung (am Anfang der Anleitung) weiter. Falls die Schaltung nicht wie gewünscht arbeitet und sie sonst keinen Fehler feststellen können, so überprüfen Sie bitte, ob der Oszillator des Microcontrollers schwingt (12 MHz Signal an Pin 18 und 19) und ob an Pin 9 (Reset) der Pegel nach dem Einschalten kurz auf +5V liegt und dann auf 0V abfällt. Überprüfen Sie sicherheitshalber die Platine nochmals auf etwaige Kurzschlüsse oder Leiterbahnunterbrechungen. Kontrollieren Sie, ob das EPROM richtig gebrannt ist (Aufkleber) und ob alle ICs seitenrichtig eingesteckt sind. Falls Sie bei der Fehlersuche nicht weiterkommen, so steht Ihnen unser Reparaturservice zur Verfügung, wobei wir die benötigte Arbeitszeit, sowie eventuell benötigte Ersatzteile in Rechnung stellen. Umbau auf "switched trigger" Einige Synthesizer (insbesondere die meisten Moog-Synthesizer) arbeiten nicht mit einer Gate-Spannung, sondern mit einem sogenannten "switched trigger". Die Hüllkurvengeneratoren werden hier nicht durch einen Spannungsimpuls gestartet, sondern durch einen Schaltkontakt, der gegen Masse schaltet. Um einen Synthesizer mit "switched trigger" mit dem MCV1 anzusteuern, sind 2 zusätzliche Bauteile erforderlich: ein Widerstand (ca. 10k, unkritisch) und ein npn-Universal-Transisitor (z.B. BC547). Die entsprechende Schaltungserweiterung (Widerstand und Transisitor) finden Sie unten rechts im Schaltbild des MCV1. Die entsprechenden Bauteile liegen jedem Bausatz bei, unabhängig davon ob er in der S- Trigger-Version bestellt wurde. Die Zusatzschaltung kann an dem 3-poligen Anschluss ST2 zwischen den beiden Klinkenbuchsen vorgesehen werden: der Emitter des Transistors wird in den Masse-Anschluss und der Kollektor in den zur Gate-Buchse führenden Anschluss eingesetzt und angelötet. Die Basis des Transistors wird über einen (freitragend angelöteten) Widerstand von ca. 10k mit dem Gate-Ausgang des Prozessors (an ST1) verbunden. Umbau auf höhere Gatespannung Manche Synthesizer (z.B. das Modulsystem der Fa. Roland) benötigen eine höhere Gatespannung als +5V zum Triggern der Hüllkurvengeneratoren. In diesem Fall wird das MCV1 in der Switched-Trigger-Version aufgebaut (siehe oben), jedoch zusätzlich ein Pull-Up-Widerstand (ca. 2k2...10k) vom Kollektor des Transistors gegen eine höhere Hilfsspannung gelegt. Die Hilfsspannung kann z.B. direkt am Netzteileingang (noch vor der Schutzdiode) des MCV1 entnommen werden. Hier ist die Spannung ja deutlich höher als +5V (i.allg. ca. +9V). Die Tatsache, dass hier ein Restbrumm auf der Spannung liegt, hat i.allg. auf das Triggern der Hüllkurvengeneratoren keinen Einfluss. Falls noch höhere Spannungen (z.B. +15V) erforderlich sind, so muss eine externe Hilfsspannung verwendet werden, die normalerweise dem Gerät entnommen werden kann, das mit dem MCV1 angesteuert wird. Eventuell kann der Pull-Up-Widerstand auch direkt am Gate-Eingang des Synthesizers eingebaut werden und das MCV1 in der reinen Switched-Trigger-Version verwendet werden. Literaturhinweise Doepfer/Assall/Marass/Langer, MIDI in der Praxis (erscheint Frühjahr 1990 im Elektor-Verlag) Datenbuch Microcontroller SAB8031/8051 (User's Manual), Fa. Siemens, München Microcontrollers Data Book/Handbook, Fa. Advanced Micro Devices (AMD), München MC-Baustein-Mitteilungen (MC Components Info) zu SAB 8051, herausgegeben von Siemens AG, Bereich Bauelemente WIS MCB Systemberatung, Balanstr. 73, 8000 München 80 Otmar Feger, Die 8051 Mikrocontroller-Familie, Verlag Markt&Technik, Haar bei München, ISBN 3-89090-360-6 Klaus-Peter Köhn, Die Familie 8051, Franzis-Verlag, München ISBN 3-7723-9771-9 Otmar Feger, Applikationen zur 8051 Mikrocontroller-Familie, Verlag Markt&Technik, Haar bei München, ISBN 3-89090-657-5 Doepfer/Marass/Assall/Langer, MIDI in Theorie und Praxis, Elektor-Verlag, Aachen, 1990, ISBN 3-921608-86-4 Datenblatt E510, Doepfer-Musikelektronik, Lochhamer Str. 63, 8032 Gräfelfing, Tel (089) 85 55 78 Matthias Marras, MIDIrigent, ELRAD Heft 10/1987, Seite 63-66, Heise- Verlag, Hannover Robert Langer, Drum-to-MIDI-Interface, ELRAD Heft 7+8/88, Heise- Verlag, Hannover Matthias Marras, MIDI-Basspedal, ELRAD Heft 9/88, Heise-Verlag, Hannover Dieter Doepfer, MIDI-Anschluss für Tastaturen, Funkschau Heft 12/88, Franzis-Verlag, München Hans Langhofer und Dieter Doepfer, Steuerzentrale für Synthesizer, Funkschau Heft 20/88, Seite 57 ff. und 89ff., Franzis-Verlag, München Jürk Habel und Dieter Doepfer, MIDI-Interface für Oldtimer, Funkschau Hefte 9/89, 10/89 und 11/89, Franzis-Verlag, München Philipp, MIDI-Kompendium II, Verlag Kaphel & Phillip, ISBN 3-925020-00-4 Richard Aicher, Das MIDI-Praxis-Buch, Signum-Verlag, München, 1987 ISBN 3-924767-12-2